Montag, 23. November 2009

Toerggelen




Es ist ueberstanden. Nach ueber einem Monat Zickenkrieg (ums mal drastisch auszudruecken) hat es eine sehr gemischte Gruppe von 15 Personen tatsaechlich geschafft nicht nur einen gemeinsamen Abend auf einem abgeschiedenen (Na ja, 1,5km ueber Brixen) Hof zu ueberleben, sondern sich dabei auch noch koestlich zu amuesieren.



Meine Kollegin Caroline und ich sind am Samstag morgen schon gegen 10.30 Uhr aufgebrochen und nur zwei Stunden spaeter in Brixen eingetroffen. Nachdem wir festgestellt haben, dass, seltsam aber wahr, unser Parkplatz am Samstag von 8.30 bis 18.30 nicht gebuehrenpflichtig ist, dafuer von 18.30 bis 20.00 Uhr (?), gings ab ins Zentrum. Wir haetten nicht gedacht, dass es so viele Shoppingmoeglichkeiten in dieser kleinen Stadt gibt, doch unser Wille, kein Geld fuer Klamotten auszugeben wurde auf eine harte Probe gestellt.

Als Ersatzbefriedigung steuerten wir bald ein fantastisches Restaurant, das da heisst "FINK", an um uns ein leichtes Mittagessen zu goennen. Salat mit Kastanien, Walnuessen und Trauben und dann Erdaepfelteigtaschen (=Kartoffelravioli) mit Kastanienfuellung. Als Banausen der hohen Kueche haetten wir auf die uns offerierte Gaenseleberterrine allerdings gerne verzichtet, doch wollten wir den netten Kellner nicht beleidigen. Jetzt ist das Restauran Fink mit seiner Tiroler Einrichtung samt vieler gemuetlicher Kissen und einer exzellenten Kueche schon annaehernd perfekt, und dann hat unser persoenlicher Kellner noch sein uebriges getan um uns alles Recht zu machen. So ein herziger junger Mann (ich weiss, ich hoer mich an wie meine Oma, aber ich wollte ihn am liebsten in die Wange kneifen).

Noch schnell ein Eindruck von Brixen:





Nach einem kleinen Aperitiv abends gings hoch zum Gummererhof, ein echter Suedtiroler Buschenschank mit 3 Gaestezimmern, die alle fuer unsere Gruppe reserviert waren. Der Hof gefiel uns sofort. Diese gemuetliche Ausstrahlung (owohl er sehr modern renoviert war), der nette Wirt und die sauberen grossen Zimmer mit Balkon:
Auch der Ausblick war nicht zu verachten (siehe ganz oben).

Aber jetzt zur Sache. Um halb acht ca. waren wir 15 um unsere Tafel versammelt. Ob die anderen Anwesenden (noch 3 kleinere Tische) gedacht hatten, dass so wenige Leute Gaudi fuer 50 machen koennen? Ich glaube nicht. Zumindest war die Gaststube bald leer, bis auf einen Tisch mit drei Herren die einfach Spass hatten uns zuzusehen. Das Essen (Speck- und Kaeseplatte, Schlutzkrapfen, Spinat- Speck- und Kaeseknoedel, Schlachtplatte, Krapfen und Kastanien) war genauso lecker wie der Zweigelt, den wir uns reichlich zur gemuete fuehrten, genau wie den hausgemachten Grappa. Ich stellte fest, dass ich sehr viel vertrage, oder nicht in der Lage bin mir in 5einhalb Stunden einen Rausch anzutrinken (ich trinke langsam). Gott sei Dank. Anderen reichten dazu 2 Glaeser.

Waehrend mir in der kurzen Nachtruhe nur die Knoedel auf den Magen drueckte, hatte mein Kollege Marco mit ganz anderen Stoerungen zu kaempfen. Seine Frau und er waren in einem anderen Hotel untergekommen, nur um um fuenf Uhr morgens durch einen Feueralarm aus dem Bett geworfen zu werden. Ein Gast hielt es nicht fuer noetig sich ans Rauchverbot auf dem Zimmer zu halten und hatte die Sensibilitaet des Rauchmelders unterschaetzt. Heute waren aber alle wieder einigermassen gesund und munter (von einer erkaelteten Kollegin abgesehen) im Buero.

Fazit: Der Aufwand hat sich gelohnt aber ob wir so etwas wohl nochmal auf die Reihe bekommen wuerden?

PSST: natuerlich sind mir in Brixen ein paar Knaeuel Wolle in die Arme gehuepft, denen wars zu kalt da oben in den Bergen (6 Knaeuel australische Merino in creme, schwarz und altrosa und 2 Knaeuel Kid Mohair in Babyblau)

Dafuer war ich sonst brav und hab nur gutes Suedtiroler Brot gekauft (in Mengen).







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